Weidenrinde kaufen: Wirkung von Tabletten & Kapseln – Anwendung, Einnahme, Dosierung

Weidenrinde Die Weidenrinde wurde bereits in der Antike als wirksames Mittel gegen Schmerzen und Fieber eingesetzt.

Der besondere Inhaltsstoffe, der aus der Rinde der Weide isoliert wurde, ist das Salicin.

Jahre später wurde aus diesem Stoff die Salicylsäure hergestellt, die ein bedeutendes schmerzlinderndes Mittel ist: Hieraus entwickelte der Apotheker Felix Hoffmann im Jahre 1897 den schmerzstillenden, entzündungshemmenden, fiebersenkenden und Thrombozyten hemmenden Arzneistoff Acetylsalicylsäure, besser bekannt als ASS.

Weidenrinde – was ist das eigentlich?

Die Weidenpflanze gehört zur Familie der Weidengewächse. Die wertvollen Inhaltsstoffe sitzen insbesondere in der Rinde des Baumes. Besonders aus der Purpurweide (Salix purpurea) sowie der Silberweide (Salix alba) werden die medizinisch bedeutsamen Inhaltsstoffe gewonnen. Die Silberweide ist ein mittelgroßer Laubbaum mit einer sehr breiten Krone. Er ist dicht verzweigt und wächst jährlich um bis zu zwei Metern. Die Blätter des Baumes sind schmal, länglich und haben einen leicht eingesägten Rand. Da dieser Laubbaum aus der Ferne betrachtet silberglänzend wirkt, hat er diesen Namen erhalten.

Neben einem beachtlichen Anteil an Gerbstoffen, enthält die Weidenrinde mehr als elf Prozent Salicylate. Der jeweilige Wirkstoffgehalt hängt von der Art der Weide ab. Für medizinische Zwecke ist besonders die Weidenrinde junger Zweige von Bedeutung.

Weidenrinde als Heilpflanze und Nahrungsergänzungsmittel für den Menschen

Salicylate werden im menschlichen Körper in Salicylsäure umgewandelt: Dieser Prozess findet vor allem in der Leber statt. Somit hat Weidenrinde deutlich weniger Nebenwirkungen als Acetylsalicylsäure, die im Magen umgewandelt wird. Zudem beeinflusst Weidenrindenextrakt die Blutgerinnung nicht und wirkt auch nicht blutverdünnend. Somit eignet sich Weidenrinde auch zur Schmerzbehandlung vor oder nach operativen Eingriffen. Weidenrinde wirkt allerdings nicht so intensiv wie ASS. Aus diesem Grund kann häufig eine mehrwöchige Einnahme notwendig sein, bis sich die positiven Wirkungen einstellen. Zur Behandlung akuter Schmerzen ist Weidenrinde daher weniger geeignet.

Die in den Zweigen der Heilpflanze enthaltenen Salicylate haben unterschiedliche positive Wirkungen:

  • entzündungshemmend: Sie hemmen die Produktion von Entzündungsbotenstoffen, den sogenannten Prostaglandinen. Zudem helfen sie dabei, blutende oder schlecht heilende Wunden zu stillen, indem sich die Zellen zusammenziehen.
  • fiebersenkend: Im Rahmen grippaler Infekte haben Salicylate eine fiebersenkende Wirkung. Als Nahrungsergänzungsmittel hat sich in diesem Zusammenhang Weidenrindentee und Weidenrindenpulver bewährt. Die Zubereitung des Pulvers erfolgt in derselben Weise wie beim Teeaufguss, allerdings gibt es Unterschiede in der Dosierung.
  • schmerzlindernd: Weidenrinde kann bei Kopfschmerzen, chronischen Rückenschmerzen und sogar bei Arthrose oder rheumatischen Erkrankungen schmerzlindernd wirken. Somit hat Weidenrinde auch eine analgetisch-antirheumatische Wirkung. Ebenso kann die Heilpflanze zur Behandlung leichterer Schmerzen oder Zahnschmerzen Anwendung finden.

Die Weidenrinde kann jedoch nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich angewendet werden. Als Nahrungsergänzungsmittel finden sich in Drogerien oder Apotheken diverse Fertigarzneimittel und Extrakte.

Tabletten, Kapseln, Tropfen, Tee & Pulver

  • Kapseln oder Dragees
    Sie sind frei von Fructose, Gluten und Laktose und somit auch für Vegetarier und Veganer geeignet. Die Kapseln sind ausschließlich mit Weidenrindenpulver gefüllt. Weidenrinden-Kapseln sind gegen Magensäure resistent, sodass das Extrakt im Darm sofort verfügbar ist.
  • Tabletten
    Sie wirken im Prinzip genauso wie die Kapseln, jedoch geben die Tabletten die enthaltenen Inhaltsstoffen schneller frei. Die Wirkung kann sich hier bereits im Magen entfalten.
  • Tropfen
  • Tee
  • Pulver
  • getrocknete Form.

Die korrekte Anwendung kann dem jeweiligen Beipackzettel entnommen oder beim Apotheker erfragt werden.
Äußerlich kann Weidenrinde auch zur Behandlung von Fußschweiß oder als Shampoo eingesetzt werden. Besonders in der traditionellen Volksmedizin wird die positive Wirkung der Weidenrinde bei Schuppen, Akne, Hühneraugen und Hornhaut sehr geschätzt, denn der Stoff Salicin wirkt abschuppend und hornlösend.

Inhaltsstoffe

Die Weidenrinde hat einen Salicylat-Gehalt von rund zehn Prozent. Die Purpurweide hat einen deutlich geringeren Gehalt als die Silberweide. Die Pflanzenstoffe Salicortin und Salicin sind ein natürlich wirkendes Schmerzmittel, das vom menschlichen Organismus in der Leber und im Darm aufgespalten wird und anschließend seine Wirkung entfaltet. In der Weidenrinde stecken viele weitere Inhaltsstoffe wie Populin, Fragilin, Picein oder Flavonoide. Von allen inhaltlichen Bestandteilen ist das Salicin von größter Bedeutung.

Wirkungsweise und Anwendungsmöglichkeiten

Das Salicin in der Weidenrinde kann vom Körper des Menschen zur Salicylsäure umgewandelt werden. In Kombination mit den Flavonoiden entfaltet es anschließend seine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Zudem hat Weidenrindenextrakt eine antioxidative Wirkung und bietet somit einen effektiven Schutz vor freien Radikalen. Die in der Weidenrinde enthaltenen Phenolglykoside, das bedeutet Salicin, Tremulacin und Salicortin wirken ebenfalls schmerzstillend, fiebersenkend, entzündungshemmend und adstringierend (zusammenziehend). Diverse Untersuchungen haben sich mit den positiven Wirkweisen der Weidenrinde beschäftigt und konnten herausfinden, dass die schmerzstillende Wirkung nicht einzig auf dem Inhaltsstoff Salicin beruht, sondern ein Zusammenspiel aller inhaltlichen Bestandteile ist.

Anwendung und Darreichungsformen

Diverse Studien haben sich mit der Wirksamkeit der Weidenrinde bei Rückenbeschwerden beschäftigt und konnten bei den Patienten deutliche Verbesserungen der Schmerzen feststellen. Auch bei Arthrose-Schmerzen kann Weidenrinde sehr gute Behandlungsergebnisse erzielen. Diese Gelenkserkrankung betrifft hauptsächlich ältere Patienten. Im Rahmen einer medizinischen Studie wurde Patienten, die unter Arthrose leiden, zwei Wochen lang ein Präparat mit 240 Milligramm Salicin pro Tag verabreicht. Hier konnte ein rund vierzehn prozentiger Rückgang des Schmerzempfindens festgestellt werden.
Weidenrinde kann ebenso zur Behandlung von rheumatischen Symptomen und Beschwerden angewendet werden. Nach rund ein bis zwei Monaten können positive Wirkungen bei den Patienten beobachtet werden. Dank des hohen Gerbstoffgehalts wirkt Weidenrinde auch fiebersenkend und entzündungshemmend. Die Gerbstoffe beeinflussen den Abbau bestimmter Proteine und arbeiten wirksam gegen bestimmte Mikrobenstämme.

Mögliche Nebenwirkungen

Weidenrinde hat nur sehr geringe oder kaum Nebenwirkungen. In sehr vereinzelten Fällen können allergische Hautreaktionen auftreten wie Juckreiz oder Rötungen. Diese klingen jedoch nach wenigen Tagen von selbst wieder ab.

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